Benedikt Greiner
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    2015 - 2017
  • FREI

 

Nach drei Spielzeiten wechselte Iris Laufenberg von Bern ans Schauspielhaus Graz, um dort ihre erste Intendanz anzutreten. Mein Umzug in die Steiermark war der vierte in nicht einmal zehn Jahren. Aber ich hab es ja vorher gewusst. Ein ganzer Haufen lieber KollegInnen kam ebenfalls mit, weshalb sich dieser Neustart für mich eher nach Weitermachen anfühlte. Trotzdem war hier vieles anders. Besonders erfreute mich, dass man in der Theaternation Österreich wirklich niemandem erklären muss, was man in unserer Branche denn tagsüber so macht. Und dass man das Schauspiel „so richtig studieren“ kann, ist hier ebenfalls den meisten klar. Eine ganz neue Erfahrung auch, wenn man plötzlich seines Berufes wegen auf dem Wohnungsmarkt bevorzugt behandelt wird. Bisher war das immer ein Ausschlusskriterium gewesen.


Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm | 2017
© Lupi Spuma
Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm | 2017
© Lupi Spuma
Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm | 2017
© Lupi Spuma
Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm | 2017
© Lupi Spuma
Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm | 2017
© Lupi Spuma
Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm | 2017
© Lupi Spuma

Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm | 2017

Österreichische Erstaufführung von Schwabs Cover-Drama auf Goethes Gelehrten-Tragödie. Und für mich nach dem ebenfalls mit Claudia Bauer erarbeiteten Berner Faust eine Ableitung im doppelten Sinne. Dieser Abend aber gehört nach Graz.

Besetzung |

Von Werner Schwab

Faust | Florian Köhler
Mephisto | Benedikt Greiner
Margarethe | Henriette Blumenau
Wagner | Fredrik Jan Hofmann
Marthe Schwerdtlein | Julia Gräfner
Valentin | Raphael Muff
Souffleuse | Rosemarie Brenner
Kamera | Markus Schinnerl

Regie | Claudia Bauer
Bühne | Patricia Talacko
Kostüme | Dirk Thiele
Musik | Peer Baierlein
Video | OchoReSotto
Dramaturgie | Elisabeth Geyer

Bilder |
Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm | 2017
© Lupi Spuma
Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm | 2017
© Lupi Spuma
Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm | 2017
© Lupi Spuma
Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm | 2017
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Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm | 2017
© Lupi Spuma
Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm | 2017
© Lupi Spuma
Presse |

Theater heute | Mai 2018

Drei Kritiker schreiben, was ihnen beim TT 2018 fehlt. (…) Die Inszenierung von Schwabs „Faust“-Version am Grazer Schauspielhaus war erst die dritte überhaupt (und die erste in Österreich). (…) Schwabs Faust – Florian Köhler spielt das monströse Wrack mit müdem Losercharme – steckt tief in der analen Phase. Dass Mephisto (Benedikt Greiner) eine Kopfgeburt von Faust ist, macht die Inszenierung durch eine akrobatische Geburtsszene deutlich. Und die Walpurgisnacht – bei Schwab eine groteske Orgie mit drei Toten – arrangiert Bauer als kulinarisch-komischen Gewaltexzess mit riesigen Wurstbroten, Senf und Ketchup. Der Kunstgriff der Inszenierung, die Szenenanweisungen von der Souffleuse (Rosemarie Brenner) laut vorlesen, von den Akteuren dann aber nur halbherzig umsetzen zu lassen, kommt in dieser Szene ebenso effektvoll zur Geltung. Auch die opulent schrillen Kostüme (Dirk Thiele) tragen wesentlich zum gepflegten Wahnwitz der Veranstaltung bei. Werner Schwab, der jetzt auch schon 60 wäre, ist nicht alt geworden. Wie lebendig seine Texte noch sind, beweist diese Aufführung, die auch eine Botschaft für andere Theater transportiert: Man kann Schwab spielen, wenn man`s kann.

Falter | November 2017

Die sieben Schauspieler, von Köhler angeführt, sind allesamt großartig, sowohl, wenn sie lustvoll den Text ihrer Rollen überartikulieren, als auch in den präzise getakteten Chorstellen. Irgendwie schaffen sie es, sich von Schwabs Text ironisch zu distanzieren und dabei das Publikum erst recht für diesen einzunehmen. (…) Ein wüstes, schlaues Stück von einem Grazer Autor, dargestellt von Menschen, die ihn in seiner eigenen Stadt mit großer Freude verwursten. So muss Stadttheater.

Theater der Zeit | November 2017

Die Schauspieler stecken in grellbunten Kostümen (Dirk Thiele), fast so, als hätte sie Victoria Behr für einen Herbert-Fritsch-Abend ausstaffiert. Mephisto ist eine, Pardon!, Arschgeburt des Titelhelden. Die Livekamera filmt Faust auf dem Scheißhäusl hockend, wie er pressend die Augen verdreht. Kurze Zwischenschnitte zeigen Mephisto, der sich zwischen zwei Pobacken hervorzwängt. Benedikt Greiner ist ein fideler, feuerwehrroter Springteufel, in dessen Gegenwart der grandiose Florian Köhler seine depressive Düsternis ablegt, als es raus aus der Holzzelle und rein in die Welt geht. Die ist zwar, siehe oben, Nonsens und jedwede Sinnsuche damit per se sinnlos. Köhlers Faust scheint aber gerade daraus enorme Befriedigung zu ziehen, das noch mal final bestätigt zu bekommen. Überhaupt zelebriert die Aufführung Schwabs Nihilismus mit großer Lust und Komik. Sensationell die mitspielende Souffleuse Rosemarie Brenner, die Schwabs Regieanweisungen mit trockenem Ton vorträgt, als würde sie ein autogenes Training anleiten. So klingen Schwabs oft wahnwitzige Direktiven noch absurder als ohnehin schon. Wenn das Ensemble dazu dann noch die Rammel- und Metzel-Orgie der Schwab`schen „Walpurgisnacht“ als Zeitlupen-Pantomime performt, ist der Aberwitz komplett.

Süddeutsche Zeitung | 6. Oktober 2017

Es verwundert jedenfalls nicht, dass dieser komplexe, sperrige Text bisher so selten auf die Bühne fand. Umso erstaunlicher, wie unkompliziert, transparent und, ja, unterhaltsam das Stück in Graz daherkommt. Die Regisseurin Claudia Bauer hat mit dem Ensemble ganz offensichtlich sehr genau am Text gearbeitet, und das ist hier schon die halbe Miete. Es gibt ein paar tolle, kanonartig aufgebaute Chorpassagen, und nicht nur, wenn der Text von einem Metronom-Ticken begleitet wird, stimmt an diesem Abend der Rhythmus.

kultrefgraz.wordpress.com | 5. Oktober 2017

Neben den eindrucksvollen und nicht selten auch abstoßenden Bildern lebt das Stück aber von präziser Sprachkunst, vorgetragen im Takt eines Metronoms, von Wortschöpfungen und vertrackten Satzkonstruktionen, mit denen das Ensemble inbrünstig das Schwab’sche Werk feiert. (…) Neben Köhlers leidenschaftlicher Performance glänzt besonders Benedikt Greiner als wunderbar durchtriebener und anziehender Mephisto, der sich durch Travestie-Einlagen einer binären Einordnung als männlich oder weiblich entzieht. (…) Mitreißend, leicht verstörend, aber in jedem Fall mit glänzender schauspielerischer Leistung beginnt das Schauspielhaus also mit „Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm“ diese Spielzeit und weckt damit die Vorfreude auf die kommenden Stücke.

Der Standard | 5. Oktober 2017

Regisseurin Bauer macht etwas sehr Kluges: Sie entwickelt den Abend radikal aus der Sprache und deren schneidenden Rhythmen. Sie spannt die Sätze streng auf wie auf Notenlinien, lässt sie mechanisch durch die Münder der Schauspieler ziehen, oft getaktet von einem hörbaren Metrum (Musik: Peer Baierlein). (…) Das wirkt maschinell (und manchmal auch ein wenig leer), doch das ist ganz im Sinne des Erfinders. Die Körper sind abgewohnt, leblos und sprechen trotzdem, eben in der ihnen eigenen vergeblichen Art. (…) Bilder vom deformierten Dasein, das letztlich zu nichts Besserem taugt als zum Konsum. Eine bittere wie heitere Pointe dieser fabelhaften Schwab-Wachküssung.

Kurier | 2. Oktober 2017

Seit der Uraufführung posthum im Oktober 1994 – Schwab war am Neujahrstag gestorben – und einer Folgeinszenierung tat sich niemand mehr diesen „Wahnsinn“ an. Regisseurin Claudia Bauer aber erarbeitet sich mit ihrem Team den Text mit äußerster Präzision: Sie lässt ihn zum Teil im Chor und rhythmisiert (zum peitschenden Metronom), immer aber vom Sinn her verständlich „ersprechen“.

Kleine Zeitung | 1. Oktober 2017

Lieblich begrüßt Souffleuse Rosemarie Brenner das Publikum im Haus Eins zum Saisonauftakt, verschwindet im Bühnennebel und nimmt im von Neonmasten flankierten Halbrund Platz. (…) An Brenners sanften Ton muss man sich gewöhnen, als Kontradiktion zur fäkal-brachialen Wortwucht, die dann zwei Stunden lang auf das Premierenpublikum niederdonnert. (…) Originelle Schmähs nutzt Claudia Bauer, die in Graz mit ihrer „Volpone“-Inszenierung einen Heidenspaß lieferte, für lockeren Wind in der sprachverschraubten Dekonstruktion. Denn Werner Schwabs Goethe-Verwurstung „Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm“ ist kein leichter Brocken, der als österreichische Erstaufführung zum bevorstehenden 60. Geburtstag des 1994 verstorbenen Autors auf die Bühne im Grazer Schauspielhaus gewuchtet wird. (…) Dass das gesamte „Faust“-Personal eine schrille Freak- und Zombieshow hinlegt, dient als weiterer Kniff, dem im Sprachwolf zermalmten Stoff (…) schaulustige Spannung zu verleihen. Ironie überspitzt dabei den Hohn des Grazer Genies auf die verkommene Menschheit. Mephisto Benedikt Greiner gibt ein feurig quirliges Kerlchen mit Travestie-Einlage ab.

Kronen Zeitung | 1. Oktober 2017

Mit der österreichischen Erstaufführung von Werner Schwabs „Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm“ in der Regie von Claudia Bauer startet das Grazer Schauspielhaus fulminant in die Saison: zwei Stunden Sprachkunst auf mehreren Ebenen – von einem ausgezeichneten Ensemble hochkonzentriert aufbereitet und serviert. (…) Vor allem aber hat (Claudia Bauer) mit dem hervorragenden Schauspielersextett an der Aneignung der Schwab’schen Sprache gearbeitet – und so werden die komplexen Konstruktionen lustvoll zelebriert. Florian Köhler reißt das Publikum als völlig desillusionierter, abgefuckter Faust mit. Benedikt Greiner ist ein intellektuell glänzender Mephisto, der im schwarzen Glitzerkleid ein wenig Todeserotik einsetzt. Die völlig nihilistische, überaus emanzipierte Margarethe ist bei Henriette Blumenau in besten Händen, so wie der halbintellektuelle Prügelknabe Wagner bei Fredrik Jan Hofmann. Julia Gräfner gibt überzeugend eine derbe Marthe, Raphael Muff einen dem Faust nicht gewachsener Gegenspieler Valentin. Alles in allem: ein fordernder, aber bereichernder Abend, der Schwab an den ihm zustehenden Platz rückt.

Austria Presse Agentur | 30. September 2017

Werner Schwabs „Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm“ hat am Freitag im Grazer Schauspielhaus seine österreichische Erstaufführung erlebt – 25 Jahre nach der Entstehung. So lange hat es gebraucht, bis Schwabs erdnah-körperliche Faust-Version auf die Bühne in der Heimatstadt des Dichters fand. Hier formte man daraus mit hervorragenden Darstellern eine sprachlich scharfe, sinnlich-gewaltige Show. (…) Die rhythmische Sprache wird zum Metronom gesprochen, übertrieben und doch so klar, dass die Eigenart von Schwabs Wortschöpfungen präzise herausgearbeitet wird. (…) Sprachlich beschäftigt sich Schwab viel mit der Verwesung, dem Zerfall, der Auflösung des menschlichen Körpers, aber das findet auf ganz anderer Ebene statt, weil es umrankt, kontrahiert und begleitet von schönen Bildern und scharfsinnigen Vergleichen wird. (…) Mephisto ist die schillerndste Erscheinung dieser Aufführung, auch weil Regisseurin Claudia Bauer ihm die größte Bandbreite zubilligt. Vom Krampus-artigen, rot angemalten Teufel über eine schwarzglitzernde Transvestitenfigur bis hin zu einer Erscheinung wie aus Fritz Langs Stummfilm darf Benedikt Greiner alles sein, sogar Margarethes Liebhaber, und er macht alles mit Bravour. (…) Das Publikum zeigte sich von der rund zweistündigen Aufführung begeistert.

nachtkritik.de | 29. September 2017

Haben die Theaterleute vorschnell kapituliert, indem sie Werner Schwabs Faust-Paraphrase nach der Uraufführung (1994 in Potsdam) und einer weiteren Produktion in Schwerin in seltener Eintracht links liegen ließen? (…) Claudia Bauer hat in Graz Regie geführt und ein kleines, ambitioniertes Ensemble eingeschworen auf diese urwüchsig konstruierte Faust-Apokalypse. Dieser Faust verzweifelt nicht nur an Erkenntnis, sondern an allem und jedem querfeldein. (…) Regisseurin Claudia Bauer nimmt Schwab so ernst wie nur möglich, und das ist urkomisch im Einzelnen. (…) Benedikt Greiner als Mephisto: eine Kunstfigur aus den Gedanken Fausts. (…) Die Regisseurin kommt vom Puppentheater her, entsprechend hergerichtet sind die Personen der Handlung. Und wie sie sprechen! (…) Von Schwabs Wortschwällen fühlt man sich zwar über weite Strecken ertränkt, und doch finden sich immer wieder Formulierungs-Inseln voller hellsichtiger, nach bald einem Vierteljahrhundert immer noch und gerade jetzt aktueller, treffsicherer Gedanken. Vielleicht also doch ein zu Unrecht vernachlässigtes Stück.

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=PrKrpx0h5Lc

Die Gerechten | 2017
© Lupi Spuma
Die Gerechten | 2017
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Die Gerechten | 2017
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Die Gerechten | 2017
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Die Gerechten | 2017
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Die Gerechten | 2017
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Die Gerechten | 2017

Nach Frankfurt meine zweite Annäherung an Camus Stück - nun von der Regieseite her. Zudem nach "Tschick" in Bern eine weitere Inszenierung mit Jugendlichen - gemeinsam mit Clemens Maria Riegler, Viola Novak und Jennifer Weiss.

Besetzung |

Frei nach Albert Camus, eine Produktion des SPIELKLUB 14+

Von und mit Bettina Zechner, Benedikt Kalcher, Elisabeth Reichenbrugger, Jana Rabofsky, Johanna Marauschek, Khalil Amiry, Lara Almbauer, Lena Stuhlpfarrer, Lotte Oberthaler, Lucia Neuhold, Matthias Dielacher, Mohsen Rezai, Rizwan Jonas, Roxanne Brugger und Werner Strenger

Leitung | Benedikt Greiner, Clemens Maria Riegler, Viola Novak
Dramaturgie | Jennifer Weiss

Bilder |
Die Gerechten | 2017
© Lupi Spuma
Die Gerechten | 2017
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Die Gerechten | 2017
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Die Gerechten | 2017
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Die Gerechten | 2017
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Die Gerechten | 2017
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Presse |

Kleine Zeitung | 1. Juli 2017

Bei "Die Gerechten" des Spielklubs 14+ des Grazer Schauspielhauses steckt der Terror in den Kinderschuhen. Zwölf Jugendliche haben das Geduldigsein satt. Sie wollen die Unterdrückung des Volkes beenden. Denn "auf dieser Welt ist kein Platz mehr für Geduld und langsames Reifen. Wir sind verdammt, größer zu sein als wir selber. Wir sind Gerechte." Einmal ausgesprochen, steigert sich die Gruppe in Vernichtungsvorstellungen hinein. Hassparolen rufend, rücken die Zornigen enger zusammen. (...) Alber Camus hatte in der Uraufführung seines Dramas den Mord am Fürsten vorgesehen. Beim Spielklub 14+ scheitern diese Pläne an den Moralvorstellungen der Gruppe. Etwas abrupt gehen die Lichter aus, doch dieses Stück hallt nach.

Trailer

https://vimeo.com/222099844

Cyrano de Bergerac | 2017
© Lupi Spuma
Cyrano de Bergerac | 2017
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Cyrano de Bergerac | 2017
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Cyrano de Bergerac | 2017
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Cyrano de Bergerac | 2017
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Cyrano de Bergerac | 2017

Adaption der Berner Inszenierung für die Grazer Schlossbergbühne - und damit nach "Ich werde hier sein im Sonnenschein ..." meine zweite Open-Airfahrung. Außerdem gab es vier neue MitspielerInnen und zehn Bühnenmeter mehr zum Austoben.

Besetzung |

Von Edmond Rostand in einer Übersetzung von Ludwig Fulda

Cyrano de Bergerac | Andri Schenardi
Roxane | Henriette Blumenau
Christian de Neuvillette | Benedikt Greiner
Graf Guiche | Pascal Goffin
Le Bret | Mathias Lodd
Ragenau, ein Missvergnügter | Thorsten Danner
Montfleury, Lise, ein Kadett | Vera Bommer
Lignière, Kapuzinermönch, ein Kadett | Benedikt Steiner

Regie | Markus Bothe
Bühne | Kathrin Frosch
Kostüme | Justina Klimczyk
Kampfchoreographie | Renata Jocic
Musik | Michael Frei
Dramaturgie | Jan Stephan Schmieding

Bilder |
Cyrano de Bergerac | 2017
© Lupi Spuma
Cyrano de Bergerac | 2017
© Lupi Spuma
Cyrano de Bergerac | 2017
© Lupi Spuma
Cyrano de Bergerac | 2017
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Cyrano de Bergerac | 2017
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Presse |

FAZIT | Juli 2017

Markus Bothe interpretiert Rostands romantisches Versdrama "Cyrano de Bergerac" auf den Schlossberg-Kasematten als leichtfüßiges Mantel-und-Degen-Spektakel witzig und mit großen Gefühlen zugleich. (...) Das ist auf eine Art und Weise geglückt, welche die Zuseher zu Begeisterungsstürmen und stehenden Ovationen veranlasst. (...) Der Grazer Cyrano ist kein bombastisches Historiendrama, sondern ein intimes, reduziertes Stück, das von der Inszenierung und großartigen Schauspielern getragen wird; ein "Must-see" dieses Sommers.

achtzig.com | 4. Juli 2017

Wunderbar besetzt war auch Christian de Neuvillette mit Benedikt Greiner. Mit der notwendig frechen Art mimt er den jungen Kadetten. (...) Es sind die Fragen nach innerer Schönheit, dem Bewahren vom äußeren Schein und dem Mut zur Wahrheit, die zeitlos in den Raum geworfen werden und die Zuschauer berühren. Aufs Wesentliche reduziert (Bühne) und den Fokus auf das Spiel und die Texte, so gelingt es dem Regisseur das Publikum über fast zwei Stunden hinweg gut zu unterhalten und einen Spannungsbogen aufzubauen. Der langanhaltende Applaus und die Standing Ovation am Ende der Vorstellung waren Zeichen der Anerkennung. Eine, die sicherlich auch Renata Jocic, der Kampfchoreografin, und Kathrin Frosch gebührte.

kultrefgraz.wordpress.com | 1. Juli 2017

Die Szene, in der Cyrano unter der Bühne versteckt für Christian spricht, der unter Roxanes Balkon steht, ist eine der besten. Der sprachlose Verehrer unternimmt die kuriosesten Verrenkungen, um der Angebeteten nicht sein Gesicht zu zeigen. Dass das alles nicht lange gut geht, versteht sich von selbst. (...) Es herrscht ein stetes Kommen und Gehen von allen Seiten, es wird geliebt, gelitten, gefochten, debattiert. Das Ganze ist sehr stimmig, im richtigen Maße amüsant und dramatisch. Da wird nichts lächerlich gemacht und nichts überdramatisiert. (...) Ein fulminanter Abschluss der Spielsaison!

drehpunktkultur.at | 20. Juni 2017

Nicht nur die Hauptfiguren hat Regisseur Markus Bothe mit bemerkenswert doppelbödigem Witz angelegt: Das hat Pfiff und Hintersinn - es greift entschieden tiefer, als man es bei einem frühsommerlichen Open-Air-Event erwarten würde.

Der Standard | 19. Juni 2017

In akrobatischen Konfrontationen auf dem schmalen Bühnensteg, über den sich die beiden Publikumshälften gegenseitig mitbetrachten, wächst sich das Lügengebäude zu voller Tragik aus. Es ist eine düstere Schlagseite, in die Bothe sein agierfreudiges Ensemble manövriert. (...) Bothe lässt in diesem schlichten, durch und durch korrekten und handwerklich einwandfreien Schauspiel schlussendlich gar den Himmel sich verfinstern. Es weint aus den Vorhangschienen, dass einem das Herz schmerzt.

kultrefgraz.wordpress.com | 16. Juni 2017

Furchtlos den Degen schwingend und mit tiefsinniger Sprachakrobatik in petto, erntet "Cyrano de Bergerac" unter der Regie von Markus Bothe Standing Ovations auf der Kasemattenbühne. (...) Tragik trifft auf Romantik, ohne dabei in kitschige Plattitüde zu verfallen. Daneben kommt der Humor nicht zu kurz und vorrangig an den richtigen Stellen zum Einsatz. Zum Einsatz kommt auch physisch so einiges. Mit Kampfchoreografien von Renata Jocic beweisen sich die Querulanten im Auftrag der Liebe und lassen mehr als einmal den Atem stocken, wenn der Degen um die erhitzten Gemüter pfeift. (...) Mit vollem Körpereinsatz fegen die Darstellenden in alle Richtungen, rütteln an ihren eigenen Grenzen und preschen euphorisch darüber hinaus.

Kleine Zeitung | 12. Juni 2017

Wovon soll man zuerst schwärmen? Von der vifen, aber nie naseweisen Regie Markus Bothes, der das historische Kolossalgemälde in ein zeitloses Bild umgepinselt hat, ohne dafür die Liebesbriefe etwa in glühende WhatsApp-Botschaften umdeuten zu müssen? (...) Oder von der ein Spiel im Spiel und Durchlässigkeit ermöglichenden Bühne, die dem großartigen Ensemble körperlich einiges abverlangt, eine strikte Verortung aufhebt und das Publikum zum Ensemble erweitert? Die Kasematten präsentieren sich nämlich anders: Ein 21 Meter langer Steg zieht sich durch die Open-Air-Stätte, das Publikum ist auf den Breitseiten vor den Backsteinmauern platziert. Lacht über eine flotte, augenzwinkernde Komödie, fühlt mit beim Melodram über den ersten Ghostwriter der Literaturgeschichte, ehe der zweistündige Abend mit tragischer Wucht in eine feucht finstere Tragödie mündet. Begeisterungsstürme mit Standing Ovations bei der Premiere neben dem berührenden Schenardi für die gesamte Truppe.

Kronen Zeitung | 12. Juni 2017

Edmond Rostands "Cyrano de Bergerac" ist wie geschaffen für das hochdramatische Setting der Grazer Kasemattenbühne. Und doch hat Regisseur Markus Bothe daraus nicht ganz den Theaterabend gemacht, den man erwartet hätte. Mit Mut zur Reduktion vermählt er großes Spektakel und Kammerspiel. Ein Triumph! (...) Markus Bothe gelingt in seiner Inszenierung der kunstvolle Spagat zwischen spektakulärem Sommertheater und intimem Kammerspiel, zwischen komödiantischem Feuerwerk und brodelndem Drama. (...) Die Figuren ringen weniger mit tatsächlicher als mit gefühlter Minderwertigkeit. Sie scheitern vor allem an den hohen Ansprüchen, die sie an sich selbst stellen und sind somit trotz all des Mantel- und Degen-Gehabes als zeitgenössische Figuren zu lesen.

Austria Presse Agentur | 11. Juni 2017

Die Inszenierung von Markus Bothe schreitet, nein, Degen-tanzt und deklamiert ungeheuer leichtfüßig einher. Minutenlange Klingen- und anmutige Alexandriner-Duelle - das Gemäuer ist perfekter Rahmen für ein ebensolches Ensemble, das einen unglaublichen "Cyrano" auf die lange, schmale Bühne zaubert. (...) Andri Schenardi gibt einen zu Beginn seltsam anmutenden Cyrano - wie sein Rivale und Freund Christian de Neuvillette (Benedikt Greiner) zurückhaltend, zweifelnd, unbeholfen. Doch letzterer wird unerwartet ein Löwe, als er den Wortgewaltigen verbal in die Ecke der über 20 Meter langen, schmalen Bühne drängt. (...) Das Ensemble läuft, ficht, tobt, liebt und leidet knapp zwei Stunden ohne Pause mit vollem Einsatz über die Bühne (Gestaltung: Kathrin Frosch), zu beiden Seiten das Publikum. (...) Es gelingen starke, tragisch-komödiantische Momente: Cyrano sitzt zu ebener Erde und schmiedet weiter Liebesverse, während oben schon das Liebesleben tobt und Christan den unverdienten Kuss lukriert. (...) Cyrano in den Grazer Schlossbergkasematten: fulminant, elend, ergreifend, komödiantisch und todtraurig. Ein fünfmaliges Herbeiklatschen des Ensembles durch das Publikum ist selten - und verdiente wohl einen eigenen Alexandriner.

steiermark.orf.at | 10. Juni 2017

Wie nahe Liebe und Schmerz beieinanderliegen, stellten die Schauspieler unter Beweis - mit eindrucksvollen Kampfszenen, herausfordernden Kostümen, gefühlvollen Dialogen in künstlichem Regen und ständigem Herabspringen und Erklimmen der Bühne.

kleinezeitung.at | 10. Juni 2017

Sehenswert: Auf den Kasematten tanzen die Degen - und die Pointen. Edmond Rostands "Cyrano de Bergerac" auf den Grazer Schlossberg-Kasematten: Bei der körperbetonten Open-air-Show auf einer 21 Meter langen Bühne wird im großen Stil gefochten, gestritten und geliebt. Und Andri Schenardi als Titelheld berührt. Begeisterungsstürme und Standing Ovations nach der Premiere von Edmond Rostands "Cyrano de Bergerac", mit der sich das Grazer Schauspielhaus die Kasematten zurückerobert hat - mehr als würdig zum 80-Jahre-Jubiläum der Schlossbergbühne. Mit Verve und Theater, wie Theater sein kann und soll: fesselnd, witzig, berührend, den Text ernst nehmend und trotzdem mit einer Leichtigkeit und einem augenzwinkernden Selbstverständnis für das Hier und Jetzt. (...) Wohl kein einziger Premierenbesucher ging enttäuscht nach Hause, diese Aufführung muss sich einfach noch zum großen Hit entwickeln!

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=xEs7kAL5ZE4&feature=youtu.be

Du (Norma) | 2017
© Lupi Spuma
Du (Norma) | 2017
© Lupi Spuma
Du (Norma) | 2017
© Lupi Spuma
Du (Norma) | 2017
© Lupi Spuma
Du (Norma) | 2017
© Frank Holldack

Du (Norma) | 2017

Mein Löhle Nummer fünf. Und nach "Seymour" in Bern die zweite Arbeit mit Dominic Friedel. Wieder ganz weich, wenn auch diesmal mit großem Kopf statt rundem Bauch. Eine besonders schöne Ensemblearbeit mit fünf Spieler*innen.

Besetzung |

Von Philipp Löhle

Mit Pascal Goffin, Benedikt Greiner, Sarah Sophia Meyer, Clemens Maria Riegler

Regie | Dominic Friedel
Bühne | Frank Holldack
Kostüme | Karoline Bierner
Dramaturgie | Jennifer Weiss

Bilder |
Du (Norma) | 2017
© Lupi Spuma
Du (Norma) | 2017
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Du (Norma) | 2017
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Du (Norma) | 2017
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Du (Norma) | 2017
© Frank Holldack
Presse |

kultrefgraz.wordpress.com | 21. Dezember 2017

Mal irrsinnig komisch, dann wieder überraschend schockierend, nimmt DU (NORMA) das Publikum mit auf eine Achterbahn der Gefühle. (…) Die Konklusion: Erst, wenn die Thematisierung von Gender und Stücke wie DU (NORMA) nicht mehr notwendig sind, kann man von einer gleichberechtigten Welt sprechen. Bis dahin darf man hoffen, dass diese Thematisierung so passiert wie in Friedels Inszenierung von DU (NORMA).

Die Schule, Alles Theater | April 2017

Brillant setzt Regisseur Dominic Friedel das Stück in Szene. Im Zentrum eine riesige Puppe. Es ist Norma, mit der später böse Sachen passieren. Benedikt Greiner, Pascal Goffin, Clemens Riegler und Sarah Sophia Meyer spielen abwechselnd die Rollen auf der mit einfachen Mitteln (vier Bretter, Leuchtstoffröhren, Notenständer, Mikrofon u. ä.) ausgestatteten Bühne. (...) Die Zeit vergeht wie im Flug. Dem Team des Grazer Schauspielhauses gelingt es, den etwas stark aufgetragenen Text glaubwürdig umzusetzen, die Schauspielerin und ihre drei Kollegen faszinieren durch Mimik, Gestik und nuancenreiche Sprache. Zweifellos ein aufrüttelnder Theaterabend.

kultrefgraz.wordpress.com | 12. März 2017

Ein Abenteuer in den Abstieg - Du (Norma): Emotionsgeladen vom Beginn bis zum Schluss. (...) Durch das "auf die Bühne heben" der überdimensionalen Puppe, die Norma verkörpert, wird der Zuseher nicht nur Teil des Stückes, sondern auch ein Teil von Norma. Normas Geschichte lässt ihn nicht mehr kalt, es wird gelacht, wenn Norma lacht, aber es wird auch gelitten, wenn Norma leidet. (...) Hingehen und mitfühlen. Du (Norma), eine Geschichte über eine junge Frau, verpackt in einer mitreißenden Inszenierung, die zum Denken anregt.

kultrefgraz.wordpress.com | 7. März 2017

Die österreichische Erstaufführung von "Du (Norma)" aus der Schmiede von Autor Philipp Löhle im Schauspielhaus Graz spinnt nicht nur geschickt eine Geschichte rund um die Frage, wie viele Schicksalsschläge ein Mensch im Laufe seines Lebens ertragen kann bis er rekapituliert, sondern auch, ob es einen Weg abseits der vorgegebenen Bahnen gibt. (...) So werden auch insgeheim Fragen auf - und dem Publikum - zugeworfen: Welche Stellung nimmt man als Frau in dieser Gesellschaft ein, wo fängt ein selbstbestimmtes Leben an, wo hört es auf, wieso rüttelt man an verschlossenen Türen und scheitert infolgedessen? Dies passiert jedoch ohne dabei in Plattitüden oder anspruchslose Gesellschaftskritik zu verfallen. Mit Regisseur Dominic Friedel und den Schauspielern (Pascal Goffin, Benedikt Greiner, Sarah Sophia Meyer, Clemens Maria Riegler) im Gepäck, ergibt "Du (Norma)" ein Stück, das vieles ist - aber nicht behutsam.

Kleine Zeitung | 6. März 2017

Ideenreich, pointensicher und mit enormem Gefühl für Rhythmus und Stille schickt Friedel die Schauspieler Pascal Goffin, Benedikt Greiner, Sarah Sophia Meyer, Clemens Maria Riegler sowie eine überlebensgroße, weiche Häkelpuppe durch einen rasanten Parcours weiblichen Unglücks, an dessen Ende statt einer gebrochenen Frau ein umgekrempelter Schöpfungsmythos steht. Viel Applaus.

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=nyPPGVuXNk0

Press Staat for Revolution | 2016

Haus Drei wird zum Vorzeigebezirk Libertalia, wo die Staatspolizei für Ihre Sicherheit sorgt - solange Sie ein aufrechtes Mitglied dieser Gesellschaft sind. Ein Gesellschaftsspiel im wörtlichen Sinn also. Für bis zu dreißig MitspielerInnen.

Besetzung |

Inspiriert von Srdja Popovics "Protest! Wie man die Mächtigen das Fürchten lehrt"

Spielleitung | Alexandra Röck
Nachrichtensprecher | Julia Gräfner, Benedikt Greiner
BürgerInnen | Pascal Goffin, Clemens Maria Riegler und bis zu 30 ZuschauerInnen

Konzept und Regie | Philipp J. Ehmann
Bühne und Kostüme | Monika Annabel Zimmer
Musik | Abby Lee Tee
Dramaturgie | Elisabeth Geyer, Jennifer Weiss

Presse

kultrefgraz.wordpress.com | 27. Dezember 2016

Der (…) Spielverlauf wird durch diskret vermittelte Botschaften und den Nachrichtensprecher Ben Baumann (amüsant Ensemblemitglied Benedikt Greiner) beeinflusst. (…) Ehmann setzt auf eigendynamische Verselbstständigung, kreatives Handlungsverhalten und auf Ergebnisoffenheit. (…) Eine Teilnahme an dieser spieltheoretischen Gesellschaftsstudie lohnt sich speziell für reflektierte und offene Besucher, die sich für idealistisch-sympathische Konzepte interessieren.

Kleine Zeitung

Im charmanten Retro-Setting („Tagespost“-Ausgaben von 1956) werden Spielerinnen und Spielern zwischen Post, Häfen oder Altenheim Zettel oder Waffenkärtchen zugesteckt oder falsche Gerüchte angedichtet. (…) Jeder Abend ist ein neues Experiment.

Geächtet | 2016
© Lupi Spuma
Geächtet | 2016
© Lupi Spuma
Geächtet | 2016
© Lupi Spuma
Geächtet | 2016
© Lupi Spuma
Geächtet | 2016
© Lupi Spuma
Geächtet | 2016
© Lupi Spuma
Geächtet | 2016
© Lupi Spuma
Geächtet | 2016
© Lupi Spuma

Geächtet | 2016

Nach "Freunde in der Not" in Hamburg mein erstes Konversationsstück in freier Wildbahn. Ayad Akthars vielfach prämierte, schonungslose Assimilierungstragödie gilt als das Stück der Stunde. Unterschreibe ich gern.

Besetzung |

Von Ayad Akhtar, aus dem Amerikanischen von Barbara Christ

Amir | Benedikt Greiner
Emily | Evamaria Salcher
Isaac | Florian Köhler
Jory | Mercy Dorcas Otieno
Abe | Pascal Goffin

Regie | Volker Hesse
Bühne und Kostüme | Stephan Mannteuffel
Musik | Bernhard Neumaier
Video | rocafilm
Dramaturgie | Karla Mäder

Bilder |
Geächtet | 2016
© Lupi Spuma
Geächtet | 2016
© Lupi Spuma
Geächtet | 2016
© Lupi Spuma
Geächtet | 2016
© Lupi Spuma
Geächtet | 2016
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Geächtet | 2016
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Geächtet | 2016
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Geächtet | 2016
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Presse |

kultrefgraz.wordpress.com | 28. März 2017

"Genial" ist wohl das einzige Adjektiv, das "Geächtet" von Ayad Akthar am Schauspielhaus Graz gerecht wird. Als Stück der Stunde angepriesen und von internationalen KritikerInnen hoch gelobt, übertrifft es alle Erwartungen. (...) Amirs Welt gerät aus den Fugen und stürzt über seinem Kopf ein. Wochen später ermittelt das FBI gegen seinen Cousin Ape (Pascal Goffin) wegen Terrorverdachts. Geradezu magnetisch anziehend ist der Dialog der beiden über Herkunft, Religion und Identität. Momente der Stille durchschneiden ihre bebenden Stimmen. Ein Ausblick auf eine positive Zukunft? Unmöglich. Den Blick von der Bühne abwenden? Ebenso. (...) Jede(r) der fünf kongenialen SchauspielerInnen trägt zur fesselnden Kraft der Szenen bei. (...) Benedikt Greiner spielt den Amir nicht nur - man könnte glauben, er ist Amir. Bei der Verbeugung vor tosendem Applaus ist er sichtlich angeschlagen, seine Augen noch immer gerötet, sein Blick verstört. Trotz der minimalistischen Bühne von Stephan Mannteuffel, die nur aus weißen Blöcken und Videoprojektionen besteht, ist "Geächtet" beängstigend real. Die DarstellerInnen unter der Regie von Volker Hesse verwandeln Akthars Werk in ein Theaterstück par exemple. Zum Schluss bebt die Brust vor Erregung, die Augen tränen. Ein Gefühl, das viele ZuschauerInnen noch Stunden danach fesseln wird. Die Katharsis ist eingetreten. Mehr als nur empfehlenswert.

kultrefgraz.wordpress.com | 30. Januar 2017

Von oben betrachtet krabbeln die Protagonisten orientierungslos zwischen den Trümmern umher, eingezwängt in einen Käfig. Was hier passiert, ist ein Katz-und-Maus-Spiel mit Hindernissen, eine düstere Vorahnung auf das, was kommt. Denn auch in dem Stück von Ayad Akthar sind die Darsteller letztendlich Gefangene: ihrer Herkunft, ihrer Weltanschauung, eines Systems. (...) Die Stimmung im Saal ist bedrückend, als sich ein Lichtkegel auf Amir richtet, der nun alleine auf einem weißen Würfel in der Mitte des Raumes sitzt und seine Tränen nicht weiter zurückhalten kann. Vielleicht ist es das Resümee dieser grandiosen Inszenierung: die Unvereinbarkeit zwischen dem Fluch der Fremdheit und dem tiefen Wunsch nach Zugehörigkeit. Dieses Stück gibt wenig Hoffnung sondern bohrt sich vielmehr tief in unser Gewissen. Ein zutiefst bewegendes Meisterwerk.

Kurier | 18. Januar 2017

Ayad Akthars "Geächtet" als raffinierte Versuchsanordung am Grazer Schauspielhaus. (...) "Sie haben uns geächtet. Und jetzt tun sie so, als könnten sie unseren Zorn nicht verstehen." Pascal Goffin hat bei diesen Sätzen Tränen in den Augen. Und auch Benedikt Greiner weint zum Schluss glaubhaft. Denn sein Amir hatte sich unterworfen - bis zur Selbstaufgabe. Eine erstaunliche Gesamtleistung.

kultrefgraz.wordpress.com | 16. Dezember 2016

Und zum Schluss stellt sich einem die Frage: Wandelt sich Amir derart, weil er Muslim ist? Die Antwort kann nur ein klares und lautes "NEIN!" sein. Er erlebt den strukturellen Rassismus unserer Gesellschaft. Er erlebt, wie seine Sorgen zudem nicht ernstgenommen werden. (...) All dies lässt den längst schon brodelnden Vulkan zum Ausbruch bringen. Und dieser Vulkan ist nicht Muslim, dieser Vulkan ist Mensch. Für das von Ayad Akthar verfasste Stück erhielt Akthar 2013 den Pulitzer-Preis für Dramaturgie. Dies in Verbindung mit der rastlosen und abstrahierten Inszenierung Volker Hesses und den großartigen Videoprojektionen ist ein Garant für einen großartigen Theaterabend!

Die Presse | 14. Dezember 2016

Ayad Akthars preisgekröntes Stück "Geächtet" berauscht im Grazer Schauspielhaus schon aufgrund der körperlichen Inszenierung von Volker Hesse: Er verlangt dem Ensemble athletische Leistungen ab; vor dem Hintergrund einer weißen Wand, aus der bekletterbare weiße Blöcke ragen, wird die dramatische Zimmerschlacht auf ihre Essenz reduziert. Die Vielschichtigkeit und brennende Intensität des Stücks, das vor wenigen Wochen erst im Burgtheater seine österreichische Erstaufführung erlebte, kommt dabei bestens zu Geltung. Im Zentrum stehen zwei Ehepaare, die bei einem gemeinsamen Abendessen in einer New Yorker Wohnung heftig aneinandergeraten: Der ehrgeizige Anwalt Amir (Benedikt Greiner als schmerzhaft gespaltene Person), ein Amerikaner mit pakistanischen Wurzeln (wie auch Autor Ayad Akthar), hat seiner Herkunft und Religion, dem Islam, abgeschworen. (...) Die (intellektuellen, persönlichen, physischen) Gefechte der vier werden hitziger, bis die Situation schließlich eskaliert: Es geht um Selbsthass und Akzeptanz, Islamophobie und Gutmenschentum, um Argwohn, Extremismus und eine Gesellschaft, die einen mit ihren Erwartungen zwingt, den auferlegten Klischees gerecht zu werden. Langer verdienter Applaus.

Der Standard | 12. Dezember 2016

Die Story wird von Regisseur Volker Hesse im Schauspielhaus im Wege der Menschendressur erzählt. (...) Amir und seine Gegenspieler springen wie Raubkatzen von Plattform zu Plattform. (...) Ein fröstelnder Karrierist klammert sich flehentlich an die Riten und Gebräuche seiner Gastgebergesellschaft. Jeder Satz Greiners gleicht einer unbewussten Forderung nach der Gewährung von Bleiberecht. (...) Volker Hesse hat diesem verspäteten Echo auf Lessings Ring-Parabel behutsam einen weiteren Horizont eröffnet. In den ruhigsten Augenblicken der Arbeit kommen die Figuren ganz zu sich. Sie sprechen dann von der Rampe herunter, vom Kameraauge erfasst und so auch immer ein Stück weit von sich selbst getrennt. (...) Noch findet die Weltbürgergesellschaft keinen Ausweg aus ihren Denkbezirken. Das zu Recht bejubelte Grazer Ensemble hilft derweil beim Reflektieren.

Kleine Zeitung | 12. Dezember 2016

Ex-Muslim Amir (voll nervöser Energie: Benedikt Greiner) und seine weiße Künstlerfrau Emily (selbstgewiss: Evamaria Salcher), ihr jüdischer Kurator Isaac (überkandidelt: Florian Köhler) und dessen schwarze Partnerin Jory (kühl: Mercy Dorcas Otieno) sind hier die Figuren eines Strategiespiels, das die Unmöglichkeit der Kommunikation aufzeigt, wenn auf dem Spielfeld der Konversation nur noch gepanzerte Meinungen hin und her verschoben werden. Hesse benutzt als zentrales Bild dafür ein Tierversuchslabor. Stephan Mannteuffel hat dazu eine visuell überwältigende Bühne gebaut, die sich horizontal wie vertikal bespielen und mit Videobildern von Landschaften und überlebensgroßen Gesichtern füllen lässt. Wie Versuchstiere huschen und klettern die Schauspieler durch dieses Labyrinth aus weißen Quadern und finden doch buchstäblich keine gemeinsame Ebene, auf der ein echtes Gespräch stattfinden könnte.

Kronen Zeitung | 12. Dezember 2016

"Geächtet" des US-amerikanischen Dramatikers Ayad Akthar (mit pakistanischen Wurzeln) beherrscht zurzeit die Spielpläne der Theater. Zwei Wochen nach der Wiener Premiere springt nun auch Graz auf den Zug auf - und zeigt das Stück in einer so mitreißenden wie kunstvollen Inszenierung von Volker Hesse. (...) Hesse bedient (Klischees), um die Dramatik zu verdeutlichen - so wie die eindrucksvollen Videoeinspielungen (von rocafilm). Sonst setzt er auf beinahe klinische Sterilität, in der er aber einen ungeheuren Sog erzeugt. Man fühlt sich wie in einer Spirale, aus der es kein Entkommen gibt. Das ist nicht zuletzt dem starken Darsteller-Quintett zu verdanken. Allen voran Benedikt Greiner, der den Amir mit einer verzweifelten Dringlichkeit spielt. (...) Ein tolles Stück, eine starke Darsteller-Leistung und eine gelungene Regie - mehr kann man von einem Theaterabend kaum erwarten.

kleinezeitung.at | 11. Dezember 2016

Wenn das kein Publikumserfolg wird. Fulminante Premiere im Grazer Schauspielhaus: Volker Hesse führt in Ayad Akthars "Geächtet" die Grenzen der Gesprächsbereitschaft vor. (...) Über wenige Stücke wird derzeit so viel geschrieben wie über Ayad Akthars "Geächtet". Wieso das so ist, führt die Grazer Inszenierung nun schlüssig vor. Das kluge Konversationsstück über Assimilationsdruck, Vorurteile, enge Werthaltungen kleidet Regisseur Volker Hesse in eine hoch künstliche und emotional packende Inszenierung. (...) Bemerkenswertes leistet das fünfköpfige Schauspielerteam: Benedikt Greiner ist als überanpassungsbereiter Amir ein hinreißender Angstbeißer, Evamaria Salcher eine selbstbewusste Verführerin Emily, die glaubt, dass ihr die Welt gehört. Florian Köhler legt Isaac als vielschichtige Kuratorenkarikatur an, Mercy Dorcas Otieno gibt die kühle Aufsteigerin, Pascal Goffin berührt als zornbebender Hussein. Langer Applaus.

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=QmBaja-qQiQ

Der Revisor | 2016
© Lupi Spuma
Der Revisor | 2016
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Der Revisor | 2016
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Der Revisor | 2016
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Der Revisor | 2016
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Der Revisor | 2016
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Der Revisor | 2016

Sieben Jahre nach "The Cocka Hola Company" in Hamburg traf ich nun - 1095 Kilometer weiter südlich - erneut auf Julia Plickat, die mich diesmal allerdings in Plastik verpackte, statt mich wieder in den Kühlschrank zu stecken. Auch schön.

Besetzung |

Von Nikolaj Gogol, bearbeitet von John von Düffel nach einer Rohübersetzung von Natascha Görde

Chlestakow | Raphael Muff
Ossip, sein Diener | Fredrik Jan Hofmann
Anton Antonowitsch, Bürgermeister | Franz Solar
Anna Andrejewna, seine Frau | Christiane Roßbach
Marja Antonowna, seine Tochter | Silvana Veit
Dobtschinski, Filip Filippowitsch, Postmeister| Julia Gräfner
Bobtschinski, Fjodor Fjodorowitsch, Luka Lukitsch | Benedikt Greiner
Musiker | Daniel Fuchsenberger, Stefan Matl, Bernhard Neumaier

Regie | Stephan Rottkamp
Bühne | Kathrin Frosch
Kostüme | Julia Plickat
Musik | Bernhard Neumaier
Dramaturgie | Jan Stephan Schmieding

Bilder |
Der Revisor | 2016
© Lupi Spuma
Der Revisor | 2016
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Der Revisor | 2016
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Presse |

Schule Egger | November 2016

Unschwer erkennt man, dass das Stück an Aktualität bis heute nichts eingebüßt hat. Regisseur Stephan Rottkamp unterstreicht dies, indem er statt "Moskau", von wo der Revisor kommen sollte, von der "Hauptstadt" sprechen und brisante Themen erwähnen lässt. Die sich immer wieder drehende Bühne ist zwar karg ausgestattet, jedoch kunstvoll und ansprechend (Kathrin Frosch). Livemusik unter der Leitung von Bernhard Neumaier untermalt das Geschehen und steigert die Spannung. Hervorragend agieren Schauspielerinnen und Schauspieler.

Kronen Zeitung | 2. Oktober 2016

Ein umwerfendes Schauspieler- und Musiker-Ensemble (...) Tempo und Rhythmus der Inszenierung, perfekt auf die Musik von Daniel Fuchsberger, Stefan Matl und Bernhard Neumaier abgestimmt, sorgen für zügige eindreiviertel Stunden. (...) Mit dem Ensemble hat Rottkamp intensiv gearbeitet, da sitzt jeder Schritt, jede überzeichnete Geste. (...) Julia Gräfner und Benedikt Greiner als Dobtschinski und Bobtschinski (sowie als Rest der verkommenen Kommune) dürfen als hochkarätiges Komödiantenpaar so richtig die Sau rauslassen.

Austria Presse Agentur | 30. September 2016

Julia Gräfner und Benedikt Greiner leisteten anstrengende und präzis gesetzte Schwerarbeit in Dreifachrollen.

kleinezeitung.at | 30. September 2016

Ein sonderbarer, grellbunter Spuk mit Menschenkarikaturen, plakativ, revuehaft und schrill. Viel harte Arbeit steckt in der enorm auf das Tempo drückenden Inszenierung, auch vor dem präzisen Feinschliff und dem enorm motivierten Ensemble ist höchst respektvoll der Hut zu ziehen.

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=pEsR_0_nmVs

Widerstand zwecklos!? | 2016

Startschuss in die neue Saison mit einer Bühnenshow von Claudia Bossard, in der ich mit Pascal Goffin die Degen kreuzen durfte. Weiter gurkte ich als Pokémon-Aktivist und Büchners Robespierre durchs Theater - die Revolution hat eben viele Gesichter.

Struwwelpeter oder Die Büchse der Pandora | 2016
© Lupi Spuma
Struwwelpeter oder Die Büchse der Pandora | 2016
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Struwwelpeter oder Die Büchse der Pandora | 2016
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Struwwelpeter oder Die Büchse der Pandora | 2016
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Struwwelpeter oder Die Büchse der Pandora | 2016
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Struwwelpeter oder Die Büchse der Pandora | 2016
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Struwwelpeter oder Die Büchse der Pandora | 2016
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Struwwelpeter oder Die Büchse der Pandora | 2016

Junk Opera der Tiger Lillies nach Dr. Heinrich Hoffmann. Ganz ehrlich - ich habe das Bilderbuch gehasst als Kind. Von ganzem Herzen. Vielleicht, weil ich selbst so eine Mischung aus Konrad und Philipp war. Aber das hier macht einfach Laune.

Besetzung |

Von Julian Crouch und Phelim McDermott nach dem Bilderbuch von Dr. Heinrich Hoffmann

Mit Henriette Blumenau, Pascal Goffin, Julia Gräfner, Benedikt Greiner und Sarah Sophia Meyer

Regie | Markus Bothe
Bühne | Robert Schweer
Kostüme | Justina Klimczyk
Bühnenmusik | Henning Nierstenhöfer und Matthias Trippner
Dramaturgie | Jan Stephan Schmieding

Bilder |
Struwwelpeter oder Die Büchse der Pandora | 2016
© Lupi Spuma
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Struwwelpeter oder Die Büchse der Pandora | 2016
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Struwwelpeter oder Die Büchse der Pandora | 2016
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Struwwelpeter oder Die Büchse der Pandora | 2016
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Presse |

Blickpunkt Musical, Musicals in Österreich | Juni 2016

Vier Schauspieler (Henriette Blumenau, Pascal Goffin, Julia Gräfner und Benedikt Greiner) schlüpfen in unterschiedliche Rollen und stellen die Geschichten aus Hoffmanns Kinderbuch "Struwwelpeter" beeindruckend humoristisch und zugleich gruselig dar. (...) Markus Bothe zeigt mit seiner Neuinszenierung des Stückes nicht nur die Abgründe der schwarzen Pädagogik auf, sondern stellt sie auf witzige Weise modernen Erziehungsidealen gegenüber, die im direkten Vergleich ähnlich absurd und erschreckend wirken. (...) Das Stück ist schaurig-schön, kreativ umgesetzt und erfrischend ungewöhnlich. Es trifft aufgrund des polarisierenden Charakters sicherlich nicht jeden Geschmack, aber eines ist sicher: "Shockheaded Peter (Struwwelpeter)" hebt sich ab und beschert einem somit einen Abend, an den man sich noch lange erinnern wird.

Schule, Alles Theater | Mai 2016

Souverän steigern die Musiker Henning Nierstenhöfer und Matthias Trippner die Spannung, gelegentlich unterstützt durch die Protagonisten mit einfachen, zum Teil selbst gebastelten Instrumenten. Henriette Blumenau, Pascal Goffin, Julia Gräfner, Benedikt Greiner, Sarah Sophia Meyer brillieren: Während Meyer vorwiegend als Struwwelpeter durchs Buch führt, schlüpfen die anderen von Kostüm in Kostüm, von Rolle zu Rolle. Greiner wartet mit akrobatischer Meisterleistung als Zappelphilipp auf dem Esstisch auf.

MED-Life | Mai 2016

Henriette Blumenau, Pascal Goffin, Julia Gräfner und Benedikt Greiner singen, spielen und tanzen sich als übersorgte Mütter, überforderte Väter und ängstliche Häschen die Seele aus dem Leib. Sarah Sophia Meyer überzeugt als grandioser Struwwelpeter, der am Ende auf die Stadt losgelassen wird, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Mit detailreichen Kostümen und allerlei Requisiten ausgestattet, wird das Publikum knappe 75 Minuten unterhalten. Die zwei skurrilen Musiker, die dann und wann von Struwwelpeter unterstützt werden, runden das Ensemble ab und machen den Abend zu einem wunderbar grotesken Erlebnis. Die Bühne, zuerst noch als Büchse der Pandora bezeichnet, entpuppt sich doch als Wunderkiste, die allzu bald geschlossen wird.

kultrefgraz.wordpress.com | 30. April 2016

Eine erfinderisch-erzeugte Klangkulisse, großartige schauspielerische Leistungen (Julia Gräfner überzeugt als Vater, Eizelle und sowieso in jeder Rolle, die sich sonst noch für sie oder die sie findet; Pascal Goffin und Benedikt Greiner beweisen akrobatisches Talent), Befruchtungsszenen und Moorhuhnjagd machen den Theaterabend kurzweilig und zu einem schön-schaurigen Erlebnis der skurrilen Sorte - dem selbst die Tatsache, dass am Ende alles tot ist oder die nüchterne Feststellung der Sinnlosigkeit all der Tode, keinen Abbruch tut. Der schwarzen Pädagogik Hoffmanns setzt er Mut zur Individualität entgegen.

Kleine Zeitung | 4. April 2016

Ausgelassenes, pointenreiches Bildertheater entsteht so mithilfe des fünfköpfigen Ensembles, das in Glitzerlumpen und unheimlichem Waschbären-Make-up quietschvergnügt in eine Vielzahl an Rollen eintaucht - kongenial unterstützt von den Bühnenmusikern Henning Nierstenhöfer und Matthias Trippner, die den Punk-Vaudeville-Score des Stücks mit räudiger Lässigkeit herunterkurbeln. Benedikt Greiner liefert als Zappelphilipp tolle Akrobatik und einen Song im Kopfstand ab. (...) Man amüsiert sich bei diesem eineinhalbstündigen Plädoyer zur Unangepasstheit.

Kronen Zeitung | 4. April 2016

Als schrille Jahrmarktsattraktion stellt Regisseur Markus Bothe seine Fassung des "Struwwelpeter" am Schauspielhaus Graz vor. (...) Seine Protagonisten stammen allesamt aus dem Gruselkabinett, grell überschminkt und in herrlich schrillen Kostümen (Justina Klimczyk). Bothe und sein Bühnenbildner Robert Schwwer zaubern sie mit angestaubtem Varieté-Pomp nach und nach aus der Holzkiste (von ganz klein bis riesig) und reihen ihre Geschichten aneinander. (...) Zu fünft - unterstützt von zwei Musikern (Henning Nierstenhöfer und Matthias Trippner) - bewältigt das Ensemble singend und spielend den fordernden Abend: Rund um die herrlich anarchische Sarah Sophia Meyer als "Struwwelpeter" liefern Henriette Blumenau, Pascal Goffin, Julia Gräfner und Benedikt Greiner einen famos wirbelnden Reigen, der die Ge- und Verbote, die Forderungen und das Versagen ordentlich durcheinander mischt. Und trotz des Lachens verspürt man ein gewisses Unbehagen, wenn hier der Zappel-Philipp auf dem Kopf stehend und über Tische rollend gegen seine lethargischen Eltern aufbegehrt, oder der schaurige Schneider dem kleinen Konrad die Daumen abschneidet und die Eltern danach das verspritzte Blut einer Kunstkritik unterziehen.

kleinezeitung.at | 3. April 2016

Fünf Schauspieler in Struwwelperücken und Waschbären-Make-up genügen danach, um in wechselnden Rollen dem Personal des blutrünstigen Dr. Hoffmann Leben einzuhauchen. (...) Geboten werden, wie schon zu Hoffmanns Zeiten, moralisierende Geschichten - nur sind hier natürlich die Erwachsenen die Angezählten: Witzfiguren, die vor lauter Förderwahn und Helikopterverhalten die Bedürfnisse der Kinder übersehen und so zu deren blutrünstigen Todesarten tüchtig beitragen. (...) Und abgegangen wird querbeet über die Sitzreihen im Parkett. Ein Schreck für das Premierenpublikum. Aber einer, der mit viel Applaus honoriert wurde.

Austria Presse Agentur | 3. April 2016

Rasant, schräg und mit gekonnten Gesangseinlagen wurden hier die bekannten Geschichten erzählt, das Schaurige - das alles nicht erfunden werden musste - betont und im Slapstick-Stil auf die Bühne gebracht. (...) Sarah Sophia Meyer ist ein exaltierter, boshafter Struwwelpeter und führt mit gekonnter Starattitüde und Präsenz durch den Abend. Ein akrobatisches Meisterstück zeigt Benedikt Greiner als Zappelphilipp, der ebenso wie Henriette Blumenau, Pascal Goffin (extrem gruselig als Daumenabschneider bei Konrad) und Julia Gräfner in verschiedene Rollen schlüpft und immer neue Facetten von Horrorfiguren im biederen Gewand zeigt.

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=sc0rrH_XfJs

Die Türme des Februar | 2016
© Hans Wit
Die Türme des Februar | 2016
© Hans Wit

Die Türme des Februar | 2016

Mein liebstes Jugendbuch von T. Dragt als eine Art Theaterparcours-Krimi-Rollenspiel-Lesung. Vielen Dank an Claudia Bossard, Nadine Mrkwitschka, Werner Strenger, Jennifer Weiss und alle anderen, die mir das ermöglicht haben. Auch im Namen von Hans Wit.

Bilder
Die Türme des Februar | 2016
© Hans Wit
Die Türme des Februar | 2016
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Der Sturm | 2016
© Lupi Spuma

Der Sturm | 2016

Zum 400. Todesjahr des Dichters spielten wir Shakespeares letzte Romanze. Nach "Maria Stuart" in Bern meine zweite Arbeit mit Stephan Rottkamp. Und ein Wiedersehen mit Ralph Zeger, dem Hamburger Baalisten - nach sechs Jahren. Irre.

Besetzung |

Von William Shakespeare

Prospero | Barbara Petritsch
Ariel | Sarah Sophia Meyer
Caliban | Julia Gräfner
Trinculo | Pascal Goffin
Stefano | Benedikt Greiner
Miranda | Tamara Semzov
Ferdinand | Raphael Muff
Sebastian | Fredrik Jan Hofmann
Alonso | Gerhard Balluch
Gonzalo | Franz Solar
Antonio | Nico Link

Regie | Stephan Rottkamp
Bühne | Ralph Zeger
Kostüme | Esther Geremus
Musik | Bernhard Neumaier
Dramaturgie | Jan Stephan Schmieding

Bilder |
Der Sturm | 2016
© Lupi Spuma
Presse |

achtzig.com | 26. Februar 2016

"Der Sturm" wird Sie wegfegen! (...) Seine Arbeit ist getan und der eigene Tod nicht mehr fern und so bleibt Prospero zurück um in einem Monolog den Beifall und die Absolution durch das Publikum zu erbitten. Wenn ihm dieser Applaus auch nur mit fadem Beigeschmack von Monogamie und Machtstreben zusteht, so steht er dem Ensemble umso mehr zu.

Falter | Februar 2016

Pascal Goffin und Benedikt Greiner bringen in Nebenrollen amüsanten Slapstick ein. Ein gelungener Abend, der sich die Erzählung gekonnt ins Bild setzt.

Kronen Zeitung | 8. Februar 2016

(Stephan Rottkamp) zeigt auf der Hauptbühne des Grazer Schauspielhauses ein düsteres Drama um Macht und Rache - mit einem umwerfenden Ensemble. (...) Es ist eine zeitgemäße und glaubwürdige Auslegung des Stoffs, die Rottkamp hier vorlegt, in der romantische Fantasie keinen und Humor nur wenig Platz hat. (...) Pascal Goffin und Benedikt Greiner (als) ebenso schräge wie beängstigende Diener.

Kleine Zeitung | 8. Februar 2016

Außerordentliche Schauspielerleistungen kennzeichnen Stephan Rottkamps Version von William Shakespeares zauberhaftem Spätwerk "Der Sturm".

Die Presse | 8. Februar 2016

Das zauberhafte Stück (in der flotten Übersetzung von Werner Buhss) wird in zwei Stunden vor allem auf die Darstellung politischer Perversion verknappt. Lauter potenzielle Mörder, die um Kronen raufen, die Ariel ihnen hinwirft! (...) Gelungen sind Clownszenen mit den Lakaien (Pascal Goffin, Benedikt Greiner).

Austria Presse Agentur | 7. Februar 2016

Der Applaus für Regisseur und Ensemble bei der Premiere kam dem Stücktitel gleich, Bravorufe rauschten dazwischen. Die Tragikomödie hat alle Zutaten eines genussvollen Theaterabends - eine wohlabgestimmte Mischung aus eindringlichem Spiel, tollem wie simplem Bühnenbild, Slapstick, gut dosierter Komik und einem Füllhorn voll feiner Anspielungen in einem Stück, in dem drei Männerrollen geschickt weiblich besetzt wurden. (...) Ein Stück für sich sind Trinculo (Pascal Goffin) und Stephano (Benedikt Greiner), die nicht nur in Kostüm und Haartracht den Hobbits Frodo und Sam ähneln und köstlich-clownesk mit einem Gollum-artigen Caliban (Julia Gräfner) durch die schlammige Landschaft stolpern und kriechen. Der volle Körpereinsatz der drei Trunkenbolde - in den Schlamm werfen, ansatzlos umkippen - wirkte nie überdreht und machte offensichtlich nicht nur dem Publikum Spaß.

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=ah3T19c-qVI

Kreise / Visionen | 2015
© Lupi Spuma
Kreise / Visionen | 2015
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Kreise / Visionen | 2015
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Kreise / Visionen | 2015
© Lupi Spuma
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Kreise / Visionen | 2015

Joel Pommerats Stück setzt sich aus acht Geschichten zusammen, die vom Mittelalter bis ins Heute reichen. Gespielt wurden die knapp fünfzig Rollen von acht SchauspielerInnen. Ein fast schon sportives Theaterereignis - auf und hinter der Bühne.

Besetzung |

Von Joel Pommerat

Mit Benedikt Greiner, Fredrik Jan Hofmann, Evi Kehrstephan, Raphael Muff, Evamaria Salcher, Tamara Semzov, Franz Solar und Werner Strenger

Regie | Dominique Schnizer
Bühne und Kostüme | Christin Treunert
Musik | Lana Berakovic und Olena Mishchii am Cello
Dramaturgie | Elisabeth Geyer

Bilder |
Kreise / Visionen | 2015
© Lupi Spuma
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Kreise / Visionen | 2015
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Kreise / Visionen | 2015
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Presse |

Der Standard | 28. November 2015

Dominique Schnizer überzeugt mit düsterer Inszenierung von Joel Pommert in Graz. (...) Schnizer gelang gemeinsam mit seiner Bühnenbildnerin Christin Treunert ein nüchterner Abend ohne moralisierende Anklage, der umso schärfer Sehnsüchte und Spiele seziert, bis es leise zu schmerzen beginnt.

Falter | 25. November 2015

Mit "Kreise / Visionen" von Joel Pommerat kehrt der geborene Grazer Dominique Schnizer als Regisseur an den Ausgangsort seiner Karriere zurück. Das Episodendrama vom vielfältigen Widerhall innerer Zweifel inszeniert er in einem opulenten Bilderreigen voll Schwermut und Poesie. (...) Das Ensemble schultert den Anspruch, magisch gemeinte Theatermomente in geradezu filmischer Präzision auf die Bühne zu heben - mit Ausnahme weniger Längen -, gekonnt. Beeindruckend.

Kronen Zeitung | 22. November 2015

Zwischendurch wird das Publikum immer wieder auf den Boden der Theaterrealität heruntergeholt - auch am Ende, wenn es der Conferencier auffordert, endlich mit dem Spiel zu beginnen. Ein perfektes Spiel zeigen zuvor die acht Schauspieler, die sich hier in unterschiedlichsten Rollen und Zeiten wiederfinden. Franz Solar und Benedikt Greiner, Evi Kehrstephan, Evamaria Salcher und Tamara Semzov sowie Fredrik Jan Hofmann, Raphael Muff und Werner Strenger wechseln überaus beeindruckend Rollen und Charaktere. (...) Aktueller und zugleich zeitloser kann Theater kaum sein!

Kleine Zeitung | 22. November 2015

Ein Gespensterreigen mit gestrauchelten Emporkömmlingen, Scheinheiligen oder Irrläufern im Wald, reich an Seelenfrost, frei von Mitgefühl, ohne chronologische Abfolge, für den Regisseur Dominique Schnizer mit acht exzellenten Akteurinnen und Akteuren, die in insgesamt rund 70 Rollen schlüpfen, doch einen roten Faden findet. (...) Entlarvendes, unkonventionelles Theater, dessen Tiefen und Heimtücken häufig nur angedeutet werden. Gut so. (...) Ein Abend, der einiges fordert, aber auch vieles gibt.

Austria Presse Agentur | 21. November 2015

Mit Joel Pommerats "Kreise / Visionen" ist dem Grazer Schauspielhaus eine spannungsreiche Aufführung gelungen. Die unterschiedlichen Episoden aus verschiedenen Zeitebenem wurden präzise und schnörkellos umgesetzt, wodurch der Text seine ganze Intensität, die oft im Ungesagten liegt, entfalten konnte. Die Darsteller zeigten in dutzenden Rollen bei der Premiere am Freitag ihre Wandlungsfähigkeit.

kleinezeitung.at | 20. November 2015

Eine dämonische Zeitreise durch die Jahrhunderte, gespenstisch und spukhaft huscht sie vorbei. (...) Ein "Unendlichkeitsspiel" soll es sein, wenn damit das Gehen im Kreis gemeint ist, wurde das Ziel erreicht, in einem Stück und einer Inszenierung, die eines ganz gewiss ist - unkonventionell, außergewöhnlich.

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=HND8Iq7PhHc

Volpone oder Der Fuchs | 2015
© Lupi Spuma
Volpone oder Der Fuchs | 2015
© Lupi Spuma
Volpone oder Der Fuchs | 2015
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Volpone oder Der Fuchs | 2015

Schweizer Importware. Übernahme von Claudia Bauers Berner Inszenierung nach Österreich. Diesmal mit meinen neuen Kollegen Tamara Semzov, Franz Solar, Franz Xaver Zach und Gerhard Balluch. Und immer noch ein Mordsspaß.

Besetzung |

Von Stefan Zweig nach Ben Jonson

Volpone | Andri Schenardi
Mosca | Julia Gräfner
Corbaccio | Franz Solar
Voltore | Franz-Xaver Zach
Corvino | Pascal Goffin
Colomba | Tamara Semzov
Leone | Benedikt Greiner
Richter | Gerhard Balluch

Regie | Claudia Bauer
Bühne und Kostüme | Patricia Talacko
Musik | Peer Baierlein
Video | Lukas Dieber, Michael Martinelli
Dramaturgie | Sabrina Hofer

Bilder |
Volpone oder Der Fuchs | 2015
© Lupi Spuma
Volpone oder Der Fuchs | 2015
© Lupi Spuma
Volpone oder Der Fuchs | 2015
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Presse |

schule-egger.at | November 2015

(Claudia Bauers) Inszenierung Ben Jonsons bitterböser Komödie "Volpone" kann sich hören und sehen lassen. Die Gier nach Reichtum und Sex verkörpern die durchaus unheimlichen Gestalten auf der grotesk eingerichteten Bühne (Patricia Talacko) überzeugend. (...) Durchwegs hochkarätig die Besetzung.

kultrefgraz.wordpress.com | 2. November 2015

Absolut sehenswert!

Falter Woche | 21. Oktober 2015

In der Berner Produktion, die nun in Graz zu sehen ist, hat Regisseurin Claudia Bauer die satirische Überzeichnung der Figuren in eine beinahe historisierende Spielweise übersetzt, die sich des Gestus der Commedia dell`Arte bedient. Ein interessanter Zugang, der in dieser Klarheit noch nicht oft zu sehen war. (...) Einfach, spannend.

Kronen Zeitung | 13. Oktober 2015

Deftig, dreist, stark überzeichnet und mit viel Tempo heben Claudia Bauer und ihr spielfreudiges Ensemble die ursprünglich elisabethanische Komödie von Ben Jonson (1606), der Stefan Zweig 1926 ein neues Kleid verpasst hat, auf die Bühne des Schauspielhauses. (...) Das Ergebnis wirkt lustigerweise wieder viel elisabethanischer - in seiner ganzen Derbheit, Spontanität und Spielfreude. (...) Und dann ist da auch noch der nicht besonders helle aber grundehrliche Leone (köstlich: Benedikt Greiner). (...) Ein schriller, toll gespielter Spaß mit Tiefgang!

Kleine Zeitung | 13. Oktober 2015

"Volpone" zog schrill und temperamentvoll in das Grazer Schauspielhaus ein. Und mit ihm eine Schleimer-Schar. (...) Eine spukhafte Burleske wird geboten, enorm temporeich, ohne Scheu vor Trash oder durch skurrile Sprech-Arien nahe an der Oper angesiedelten Persiflagen. (...) Hoch ambitioniert präsentiert sich das Ensemble. (...) Theater samt Freakshow im Theater, bei dem die Bühne zum hoch frequentierten Trampolin wird, auf dem eine bösartige Komödie virtuos ihre Gedankensprünge macht. Mit berechtigtem Applaus belohnt.

Austria Presse Agentur | 12. Oktober 2015

Die Inszenierung war durchsetzt von Szenen im Stil der Commedia dell`Arte, und das gelang gut, denn das Ensemble gab auch körperlich vollen Einsatz. Sie ließen gekonnt die Tiereigenschaften anklingen, nach denen sie benannt waren. So zeigte sich Volpone (Fuchs) geschmeidig, Mosca (Mücke) war überall gleichzeitig. (...) Franz Solar als steinalter Wucherer, Franz Xaver Zach als gieriger Notar, Pascal Goffin als eleganter Rabe und Tamara Semzov als sanft-durchsichtige Taube vervollständigten die Vogelschar. Einen Kontrast dazu bildete Benedikt Greiner als wütender geprellter Sohn und Löwe. Fazit: ein "tierisch gutes" Ensemble.

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=d1T2a1VIqDM

Merlin oder Das Wüste Land | 2015
© Lupi Spuma
Merlin oder Das Wüste Land | 2015
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Merlin oder Das Wüste Land | 2015
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Merlin oder Das Wüste Land | 2015
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Merlin oder Das Wüste Land | 2015
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Merlin oder Das Wüste Land | 2015

Wir eröffneten unsere erste Spielzeit in Graz mit einem fast vierstündigen Menschheitsepos. Meine bisher längste Theaterarbeit - und eine echte Herzensangelegenheit. Eingeladen zu den Internationalen Maifestspielen in Wiesbaden.

Besetzung |

Von Tankred Dorst, Mitarbeit Ursula Ehler

Merlin | Michael Pietsch als
Parzival, Elaine, diverse | Julia Gräfner
Herzeloide, Sir Gawain, Sir Lamorak, diverse | Franz Solar
König Artus, diverse | Fredrik Jan Hofmann
Sir Kay, diverse | Raphael Muff
Schreinermeister, Sir Lancelot, diverse | Florian Köhler
Mordred, diverse | Benedikt Greiner
Ginevra, diverse | Evamaria Salcher
Sumaiya Akther | Sir Gareth
Elisabeth Wondrack | Morgause

Regie | Jan-Christoph Gockel
Bühne | Julia Kurzweg
Kostüme | Sophie du Vinage
Puppenbau | Michael Pietsch
Musik und Hörspiel | Matthias Grübel
Dramaturgie | Karla Mäder

Bilder |
Merlin oder Das Wüste Land | 2015
© Lupi Spuma
Merlin oder Das Wüste Land | 2015
© Lupi Spuma
Merlin oder Das Wüste Land | 2015
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Merlin oder Das Wüste Land | 2015
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Merlin oder Das Wüste Land | 2015
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Presse |

Theater der Zeit | Dezember 2015

Eine Menge Holz. Gockel hat den Wald gelichtet, ohne die buntesten Blüten von Dorsts Phantasie zu kappen. Die Inszenierung ist ein klares Bekenntnis zum szenischen Wildwuchs. Es gibt Lautes und Leises, heiligen Ernst und heillosen Klamauk, Popsongs, Pathos (u.a. dank Fantasyfilm-tauglicher Musik) und Puppenspiel. (...) Dieser überbordende Auftaktabend ist aufregend und anstrengend, enervierend und faszinierend zugleich. In den zwiespältigen Gefühlen, die er auslöst, spiegelt sich auch die widersprüchliche Wahrnehmung einer schwer zu fassenden Welt. (...) Ein Theater auf Tuchfühlung mit seinen Besuchern.

kultrefgraz.wordpress.com | 9. Dezember 2015

Mal vorweg gestellt - ja, das Stück dauert wirklich ganze vier Stunden. Und: ja, es sind vier gelungene Stunden. (...) In "Merlin" wird der Zuschauer grundsätzlich dazu angehalten, aktiv mitzudenken. Es geht nicht bloß darum, anzusehen und einzufühlen; vielmehr wird es dem Zusehenden überlassen, Botschaften und Doppelbödigkeiten selbst herauszulesen. (...) "Merlin" schwankt immer wieder zwischen slapstickhafter Komik, grotesken Momenten und bitterem Ernst. Trotzdem gelingt es, die lachhaften Momente des Puppenspielens durch gut positionierte Denkanstöße auszubalancieren - nicht zuletzt wegen der gelungenen Besetzung. Allen voran Julia Gräfner, die als Parzifal und Lady Elaine eine Bandbreite an Emotionen präsentiert, und Benedikt Greiner als Mordred, der es gekonnt schafft, die vierte Wand immer wieder zu durchbrechen, ohne aus seiner Rolle zu fallen.
Die neue Intendanz im Schauspielhaus hat mit diesem intrikaten Stück einen gelungenen Einstieg in ihre erste Grazer Saison geschafft - angefangen mit der bildgewaltigen Bühnengestaltung unter der Leitung von Julia Kurzweg, die es schafft, die teilweise sehr komischen Elemente der Inszenierung gut auszubalancieren, bis hin zum neuen Ensemble, das noch einige sehenswerte Stücke verspricht. Etwas lang, aber sehenswert - die zeitgenössisch kolorierten Metaphern versprechen einen Theaterabend, der zum eigenständigen Denken anregt.

Bühne | November 2015

Über vier Stunden lang hielt das neue Ensemble das Publikum in Atem. (...) Der Blick auf die Menschheitsgeschichte berechtigt nicht zu übergroßem Optimismus. Die nahe Zukunft am Schauspielhaus Graz sieht dagegen vielversprechend aus.

Just Business | November 2015

Die Uraufführung von "Merlin oder Das wüste Land" hatte einst 15 Stunden gedauert, das Grazer Publikum erlebt die Geschichte der Menschheit und des Weltgeschehens verdichtet in 3,5 Stunden, getragen von einem erstklassigen Ensemble.

achtzig.com | 28. Oktober 2015

Das Ensemble glänzt quasi ausnahmslos vor grandiosem Bühnenbild.

theaterpur.net | 23. Oktober 2015

Nur acht Darsteller bewältigen die Vielzahl der Charaktere - und das mit überwältigender Wandlungsfähigkeit bei dennoch durchschaubarer Logik und Transparenz. (...) Wie Pietsch und seine Kollegen die Puppen - bis zu einem Soldatenheer und der monströsen, lebensgroßen, Blut besudelten Soldatenbraut aus weißem Styropor - manipulieren und führen, das ist von staunenswerter Faszination. (...) Auch Shakespeares Sommernachts-Handwerker und manch` anderes Welttheater werden zitiert. Das macht diesen opulenten, überraschend kurzweilig unterhaltsamen Theaterabend zum großen Ereignis, dem das sehr aufgeschlossene steirische Publikum ostentativ begeistert und animiert folgte. Ein mutiger Auftakt, der durch die politischen Ereignisse der letzten Wochen frappierende Aktualität gewann. Gerührt verneigte sich der greise Autor (der seine künstlerische Laufbahn als Puppenspieler begann) bei der Premiere.

kultrefgraz.wordpress.com | 19. Oktober 2015

"Merlin oder Das wüste Land" von Tankred Dorst im Schauspielhaus Graz zeigt eindrucksvoll wie aktuell ein Jahrhunderte alter Mythos sein kann. Regisseur Jan-Christoph Gockel lässt dazu auch noch die Puppen tanzen; mutig aber definitiv sehenswert. (...) Die intensiv bespielte Länge merkt man dem Ensemble nicht an, die Waage zwischen Ernsthaftigkeit und Klamauk wird glaubwürdig gehalten. (...) Zerstörung führt das Publikum in das "wüste Land" - innerlich wie äußerlich werden die Gefühlswelten der Figuren beleuchtet und langsam aber sicher demontiert. Die Hintergründe und Anstöße sind so unterschiedlich wie die Charaktere selbst.

Die Furche | 1. Oktober 2015

Mit der Tafelrunde will er die Demokratie, aus dem heiligen Gral eine sinn- und friedenstiftende Religion destillieren. Beides geht schief. Immer wieder scheitert der Teufelssohn Merlin an seinen menschlichen Versuchsobjekten, die von einem hervorragend spielenden Ensemble dargestellt werden.

Süddeutsche Zeitung | 30. September 2015

Mit mitreißender Spielfreude und gutem Schmäh gelingen dem aus alten und neu engagierten Schauspielern zusammengesetzten Ensemble mindestens zwei Weltklasseszenen.

Falter | 30. September 2015

Überhaupt bot das Ensemble, das sich zahllose Rollen teilt, nach verständlicherweise angespanntem Start eine beglückend starke Performance. Und erntete gemeinsam mit dem anwesenden Autor viel freundlichen Applaus.

kultrefgraz.wordpress.com | 27. September 2015

In einer annähernd vier Stunden langen Darbietung von Tankred Dorsts Interpretation der Artussage begeistert das Team unter Regie von Jan-Christoph Gockel mit einer großartigen Ensembleleistung. Seit Monty Python hat man vermutlich keine derart amüsante Herangehensweise an diesen dystopischen Stoff gesehen. (...) Zwischenzeitlich wird zudem die Tafelrunde in die Zeit der Aufklärung portiert. An dieser Stelle nimmt das Stück dann zusätzlich Bezug zur heutigen Tages- und Flüchtlingspolitik. Es ist ein bitterböser Moment, wenn Mordred das zuvor auf die Bühne in die Tafelrunde eingeladene Publikum zurück ins Meer schickt, weil sie doch nicht erwünscht sind. (...) Sicherlich, vier Stunden sind lang. Aber das, was das Schauspielhaus hier auf die Bühne gebracht hat, lässt vier Stunden sehr kurzweilig erscheinen. Der Applaus zum Abschluss ist sehr frenetisch ausgefallen. Zu Recht.

Der Standard | 26. September 2015

Das mit seinen fast 100 Szenen eigentlich unspielbare und umso besser lesbare Drama bekommt in Graz fast 35 Jahre nach seinem Erscheinen einige neue Facetten. (...) Das neue Ensemble gibt Anlass zur Freude: Etwa Fredrik Jan Hofmann als Artus und Benedikt Greiner als dessen Sohn Mordred, der die Tafelrunde stellvertretend für die Festung EU beschimpft. Der vierstündige Abend ist nie langweilig und dreht sich wie eine Schraube durch die Geschichte, Stilrichtungen wie Gewebeschichten passierend.

Kronen Zeitung | 26. September 2015

Ein lustvoller Kraftakt zum Start. Es ist ein monumentales Werk, das Tankred Dorst mit "Merlin oder Das wüste Land" geschaffen hat. Zum Start von Intendantin Iris Laufenberg bringen es Regisseur Jan-Christoph Gockel, Puppenmagier Michael Pietsch und ein groß aufspielendes Ensemble auf die Bühne. (...) Eine erstaunliche emotionale Bandbreite zeigt Benedikt Greiner als Mordred. (...) Dreieinhalb Stunden voller Spielfreude, Aktualität, originellen Einfällen und prallem Theater. So möge es bitte weitergehen!

Die Presse | 26. September 2015

Hier wird "Merlin oder Das wüste Land" in ein Märchen mit viel Klamauk und Lust am Spiel verwandelt.

Kleine Zeitung | 26. September 2015

Zugegeben, vier Stunden sind relativ viel Lebenszeit. Aber gut zugebrachte bei diesem "Merlin" am Grazer Schauspielhaus. (...) Durchwegs in Mehrfachrollen spielen alte und neue Ensemblemitglieder glanzvoll auf.

Salzburger Nachrichten | 26. September 2015

Eine neue Intendanz gilt es mit einem Knaller zu eröffnen. "Merlin oder Das wüste Land" ist so einer. (...) Ein Theater, das trotz der Gesamtlänge um Kurzweil bemüht ist, keine Rücksichten auf die Ansprüche der Germanisten nimmt. Das von Leichtigkeit geprägt ist, aber nicht nur in der finalen Menschheitsbeschreibung über den untergegangenen Zwergenplaneten auch nahegeht.

Austria Presse Agentur | 25. September 2015

Eine fantasievolle Menschheitsgeschichte hat das Grazer Schauspielhaus am Donnerstag mit Tankred Dorsts "Merlin" als erste Premiere der neuen Direktion auf die Bühne gebracht. Zusammen mit den Puppen von Michael Pietsch gelang dem spielfreudigen Ensemble ein unterhaltsamer Abend. (...) Langweilig wurde es auch in vier Stunden nicht. (...) Das Ensemble erwies sich als ungemein wandlungsfähig und ambitioniert.

nachtkritik.de | 24. September 2015

Bildmächtige Szenerien, lustvolle Gruppen-Improvisationen, eine durchaus draufgängerische Mixtur aus dick aufgetragener Hintersinnigkeit und naiv ausgespieltem, gelegentlich ins Kraut schießendem Klamauk. (...) Regisseur Jan-Christoph Gockel schreibt uns den Denkstoff nicht vor, er hat sich eher assoziativ denn planvoll ans Kürzen und Neu-Zusammenstellen des Text-Molochs gemacht. Das Kaleidoskopartige der Vorlage bleibt erhalten, wird eher noch aufgefettet durch Anspielungen auf Tagesaktualitäten. Der Regisseur ist ein Märchenerzähler, der stark auf Gedankenblitze setzt.

kleinezeitung.at | 24. September 2015

Grandioses Panoptikum. Regisseur Jan-Christoph Gockel malt mit Tankred Dorsts "Merlin oder Das wüste Land" in knapp vier Stunden ein schillerndes Monumentalgemälde der menschlichen Unbelehrbarkeit. (...) Das Monumentale wird hier monumental gefeiert, gestützt nicht zuletzt durch Julia Kurzwegs phänomenales Bühnenbild, überragt vom Stamm eines Mammutbaums. Unterstützt von Puppenspieler Michael Pietsch und einem großteils neuen Ensemble, das sich im dorstschen Panoptikum hervorragend präsentieren kann, gelingt ein bemerkenswerter Abend, dessen auch bemerkenswerte Länge erst gegen Ende zur Herausforderung wird. Auf jeden Fall: ein gelungener Auftakt für das neue Team, dem im langen Schlussapplaus der Auftritt des bald 90 Jahre alten Dramatikers und seiner (Schreib-)Partnerin Ursula Ehler noch eine besondere Note verlieh.

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=wpySIgGFVHA

Grenzgänge | 2015
© Lupi Spuma
Grenzgänge | 2015
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Grenzgänge | 2015
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Grenzgänge | 2015
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Grenzgänge | 2015

Eröffnungsfest mit 13 Uraufführungen. Ich war in "Meine kleine Seele" von Emilio G. Whebi unter der Regie von Jérôme Junod zu sehen und in "Paranoia" von Philipp Löhle zu hören - inszeniert von Nina Gühlstorff, die auch fürs Gesamtkonzept verantwortlich war.

Bilder |
Grenzgänge | 2015
© Lupi Spuma
Grenzgänge | 2015
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Grenzgänge | 2015
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Presse |

Kurier | 14. September 2015

Nach dem Eröffnungsreigen am Wochenende darf man festhalten: Man wird hier öfters herkommen. Laufenberg, 49, hat einen überzeugenden Start hingelegt. Zuletzt Schauspieldirektorin am Konzert Theater Bern, zeigte sie den Grazern bei der ersten Premiere am Samstag, worauf diese sich in den kommenden Jahren einstellen dürfen: Junges, spritziges, zeitgemäßes Theater. Das Spaß machen darf, bei Bedarf aber auch unbequem sein muss. Politisches Theater! Ganz unironisch! Gott sei Dank ist die Zeit des Ironiegebots der Nullerjahre vorbei: Dass Theater was zu sagen haben darf und soll, ist hier unübersehbar. Anders geht es jetzt auch gar nicht mehr. (...) Äußerst gelungen etwa der Auftakt der Route "Orange": "Mínima Alma Mía - Meine kleine Seele" des argentinischen Dramatikers Emilio García Whebi. Unter der Regie von Jérôme Junod gab Benedikt Greiner den Jason im Dialog mit seinem Schaf(fell). Komisch, traurig, relevant. Ein starker Kommentar zur Lage der Welt.

Die Presse | 14. September 2015

Iris Laufenberg startete ihre Intendanz mit einer Reihe von Uraufführungen. Es war ein vielversprechender Auftakt in die Saison, die sie mit jungen Autoren und einem neuen Ensemble bestreiten will. (...) Man darf gespannt sein, welche Grenzen sie in Graz noch sprengen wird.

Der Standard | 14. September 2015

Was für eine Inszenierung zum Auftakt eines Programms namens Grenzgänge!

Kronen Zeitung | 13. September 2015

Mit einer Charmeoffensive eröffnete das neue Ensemble des Grazer Schauspielhaus die Ära Iris Laufenberg. Davor gab`s einen Theaterparcours durchs ganze Haus, der starke Szenen zum Thema "Grenzgänge" beinhaltete. Verheißungsvoll! Mit einem aus vollem Hals krakeelten "Live ist life" - eh eine der inoffiziellen Hymnen der Steiermark - verabschiedete sich das Ensemble nach einem gelungenen, sympathischen, zwischen Witz und Tiefe gut ausbalancierten, herzlichen Eröffnungsfest. Davor hatten alle Schauspieler die Chance, sich in einer Minute dem Publikum vorzustellen. (...) Der Höhepunkt: Franz Solar und Benedikt Greiner studierten mit dem Publikum den Slogan "Say it loud, say it clear, Refugees are welcome here" ein. Etwas, was man derzeit gar nicht oft, deutlich und laut genug sagen kann.

Kleine Zeitung | 13. September 2015

Das Grazer Schauspiel begeht seinen Saisonstart mit 13 Uraufführungen und einem souveränen Grenzgang zwischen Schabernack und Unbehaglichkeit.

Austria Presse Agentur | 12. September 2015

Mit einem bunten Reigen an Uraufführungen hat das Grazer Schauspielhaus am Samstag nicht nur die neue Saison eröffnet, sondern auch ein deutliches Zeichen am Beginn der Intendanz von Iris Laufenberg gesetzt. (...) Insgesamt ein unterhaltsamer und gleichzeitig gehaltvoller Auftakt, der auf eine spannende Fortsetzung hoffen lässt.

Trailer

https://www.youtube.com/watch?v=yAcq3Z_0YD4

 

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